Archive for the ‘Jury’ Category

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„Um die Zukunft der Nischensparte Liedkunst muss man sich keine ernsthaften Sorgen machen“

28. September 2010

Das war der Internationale Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart 2010

Sieben intensive Tage, die wie im Rausch vergingen – von der Anreise und Anmeldung der Teilnehmer am 13. September bis zum Preisträgerkonzert, dem krönenden Abschluss am 19. September. Dazwischen: Viel Arbeit, Erstellen endloser Auftritts- und Repertoirelisten bis tief in die Nacht, sehr wenig Schlaf, wunderbare Begegnungen mit einer großartigen Jury und den durchweg liebenswerten Teilnehmern, Anspannung, Mitfiebern, Euphorie, Trösten und Aufmuntern. Das Wettbewerbssekretariat im 8. Stock der Musikhochschule wurde für eine Woche zur zweiten Heimat. Viel Kaffee wurde getrunken – und auch ein bisschen Sekt – und noch mehr Kekse, Schokolade und Gummibärchen gegessen. Die Vorräte haben gerade so gereicht…

Was bleibt? Die Erinnerung an eine tolle Wettbewerbswoche, an fünfzehn Stunden Liedkunst (fast so lang wie „Der Ring des Nibelungen“) und an wunderbare Künstler.

Wir wünschen allen Teilnehmern des diesjährigen Wettbewerbs alles Gute für den weiteren beruflichen Weg und hoffen, dass wir mit dem einen oder der anderen in Kontakt bleiben werden. Vielleicht sehen wir manche beim nächsten Wettbewerb ja auch einige wieder.

Unseren Preisträgern wünschen wir, dass sie ihren Sieg genießen und dass dieser Preis ein guter Katalysator für ihre Karrieren sein möge.

Die Stuttgarter Presse hat immerhin schon einmal sehr positiv über die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs geurteilt. Hier zwei Ausschnitte aus den Rezensionen des Preisträgerkonzerts:

„Den mit 20.000 Euro dortieren ersten Preis gewannen die Mezzosopranistin Annelie Sophie Müller und die Pianistin Elif Sahin-Nesweda. Die beiden sind ein formidables Duos, absolut stilsicher im Repertoire von Mozart bis Wolfgang Rihm, nie übermütig oder irgendwie bemüht. Annelie Sophie Müller weiß um all das viele Gold und Silber in ihrem Timbre, lässt es glänzen wo nötig, so wie in Mozarts „Zauberer“, oder einfach nur sanft schillern, wie in „Anakreons Grab […] Auf dem zweiten Platz, prämiert mit 10000 Euro, ländeten der Pianist Alexander Fleischer und die Mezzosopranistin Anna Alàs i Jové, eine Sängerin, die mit sich und ihrem Timbre im Reinen ist, die virtuos mit Klagfarben zu spielen versteht und echte dramatische Begabung besitzt […]. Alexander Fleischer gebührt das Lob für die hochherzige Eleganz seines Spiels.“
Annette Eckerle, Stuttgarter Zeitung, 20. September 2010

„…Annelie Sophie Müller, die bei diesem Wettbewerb schließlich den mit 20000 Euro dotieren ersten Preis gewann, und das völlig zu Recht. Sie war tatsächlich klasse, sie besitzt eine in allen Bereichen ausgeglichene und klangschöne Stimme, gepaart mit großer Glaubwürdigkeit und Authentizität. Allerdings profitierte sie auch von ihrer Begleiterin Elif Sahin-Nesweda, einem explosiven Temperamentsbündel, die ihrerseits die Lieder ausleuchtete, dass es nur so funktelte. […] Die erstaunliche Qualität der Wettbewerbsteilnehmer beweist eindeutig: Um die Zukunft der Nischensparte Liedkunst muss man sich keine ernsthaften Sorgen machen.“
Stephan Hoffmann, Stuttgarter Nachrichten, 21. September 2010

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Die Teilnehmer der Finalrunde stehen fest

17. September 2010

Schon wieder ist eine Entscheidung gefallen. Nach 11 weiteren Duo-Auftritten hat die Jury entschieden, wer am morgigen Samstag, den 18.September 2010, beim Finale des Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart auf der Bühne stehen wird:

Anna Alàs i Jové und Alexander Fleischer – Duo Nr. 1

Javier Alonso und Ainoa Padròn – Duo Nr. 2

Nora Lentner und Klara Hornig – Duo Nr. 10

Annelie S.Müller und Elif Sahin-Nesweda – Duo Nr. 13

Moon Yung Oh und Helen Becqué – Duo Nr. 15

Ji-Su Park und Friederike Wiesner – Duo Nr. 16

Allen 11 Duos, die in der zweiten Runde aufgetreten sind ein herzliches Dankeschön. Denjenigen, die den Wettbewerb heute leider velassen mussten wünschen wir von Herzen alles Gute für die Zukunft, denjenigen, die morgen wieder auftreten werden eine gute Vorbereitung und viel Erfolg für das Finale.

Wer jetzt noch Lust bekommen hat, das morgige Finale in der Musikhochschule in Stuttgart live mitzuerleben, oder vielleicht schon die ganze Woche im Publikum sitzt, findet in Kürze die Auftrittszeiten auf diesem weblog. Leider können wir vorerst von der zweiten Wettbewerbsrunde keine Videoaufzeichnung im Internet veröffentlichen, die Videos aller Auftritte der ersten Wettbewerbsrunde sind aber weiterhin über die unten veröffentlichten Listen durch einen Klick auf die jeweiligen Namen der Duos abrufbar.

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Die Jury bei der Arbeit

16. September 2010
Die Jury in der ersten Runde des Internationalen Wettbewerbs für Liedkunst Stuttgart 2010

Die Jury bei der Arbeit

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Jury VI

24. August 2010

Das letzte hier vorgestellte Jurymitglied ist der Schweizer Bariton Kurt Widmer. Seit 1967 ist er ein gefragter Konzert- und Oratorien­sänger, der in ganz Europa, Israel, den USA, Kanada, Russland und Japan unter namhaften Dirigenten (Raffael Frühbeck de Bourgos, Michael Gielen, Paul Sacher, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Jesus Lopez Cobos) zu hören war. Er wurde regelmäßig zu verschiedenen Festivals eingeladen, so zu den Musikfestwochen Luzern, den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und zu den Festspielen in Zürich, London, Montreux, Donaueschingen und Ludwigsburg, um nur einige zu nennen. Kurt Widmer wurde mit dem Solistenpreis des schweizerischen Tonkünstlervereins, mit dem Regio-Preis für Musik der Fördergemeinschaft der Wirtschaft am Oberrhein (1985) und mit dem Kunstpreis des Kantons Basel-Land (1997) ausgezeichnet. Das Repertoire seiner zahlreichen Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen reicht von Machauts Messe bis zu zeitgenössischen Werken, und seine Einspielungen wurden mit verschiedene Schallplattenpreisen ausgezeichnet (u.a. Prix mondial du disque, Grand Prix du disque, Diapason d’Or, Prix de l’Académie du disque français, Deutscher Schallplattenpreis bzw. Preis der deutschen Schallplattenkritik). Mit großer Leidenschaft engagiert sich der Bariton für die zeitgenössische Musik und vor allem für das zeitgenössische Lied. So wirkte er in über 100 Uraufführungen mit, setzte sich für Hans Werner Henzes El Cimarron, Yannis Xenakis Kassandra ein und wirkte bei der Uraufführung von György Kurtágs Hölderlin-Gesängen und dessen Zyklus pas à pas – nulle part (1998) mit. Kurt Widmer leitete viele Jahre eine Ausbildungs- und Konzertklasse an der Musikhochschule Basel. Heute ist er ein gefragter Leiter von Meisterkursen und Masterclasses im In- und Ausland, u.a. in Vaduz, Stuttgart, Moskau, Salzburg, Bozen, Linz, Wien und Tokyo. Darüber hinaus war und ist Kurt Widmer Jury-Mitglied bei verschiedenen internationalen Wettbewerben.

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Jury V

23. August 2010

Der Pianist und Liedbegleiter Wolfram Rieger stammt aus Waldsassen (Oberpfalz/Bayern) und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Elternhaus sowie bei Konrad Pfeiffer in Regens­burg. Sein anschließendes Studium bei Erik Werba und Helmut Deutsch an der Hochschule für Musik in München, das von zunehmender Begeisterung für das Lied geprägt war, beendete er „mit Auszeich­nung“. Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf, Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau sorgten für weitere wichtige Impulse. Noch während des Studiums wurde Wolfram Rieger von der Münchener Musikhochschule als Gesangsbegleiter engagiert; wenige Jahre später leitete er am gleichen Haus seine eigene Liedklasse. 1998 übernahm er eine Professur für Liedgestaltung an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Wolfram Riegers rege internationale Konzerttätigkeit führte ihn mittlerweile in fast alle Teile der Welt. Er war und ist langjähriger Klavier­partner von Sängergrößen wie Brigitte Fassbaender, Juliane Banse, Barbara Bonney, Michelle Breedt, Thomas Hampson, Olaf Bär, Dietrich Fischer-Dieskau, Matthias Goerne, Christoph Prégardien, Thomas Quasthoff, Peter Schreier, Michael Schade. Außerdem ist der Pianist regelmäßig als Kammermusikpartner des Cherubini-Quartetts, des Petersen-Quartetts sowie des Vogler-Quartetts zu erleben. Wolfram Rieger gastiert in den bedeutendsten internationalen Musikzentren und bei Musikfestivals und gibt darüber hinaus Interpretationskurse in Europa und Japan. Viele seiner zahlreichen CD-Aufnahmen bei verschiedenen Labels wurden mit Preisen ausgezeichnet. Wolfram Rieger ist Träger der Ehrenmedaille der Franz-Schubert-Gesellschaft von Barcelona.

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Jury IV

18. August 2010

Der Bassbariton Robert Holl wurde in Rotterdam geboren und absol­vierte hier auch seine Studien bei Jan Veth und David Hollestelle. 1971 gewann er den 1. Preis beim „Internationalen Gesangwettbewerb in s’-Hertogen­bosch“, 1972 den 1. Preis beim ARD-Wettbewerb in München, wo er auch bei Hans Hotter studierte. Von 1973 bis 1975 war der Bassbariton Mitglied der Bayerischen Staatsoper München, danach war er zu­nächst vorwiegend als Konzertsänger tätig. Ab den späten 1980er-Jahren war Robert Holl wieder ver­mehrt auf der Opernbühne zu erleben. Er gastierte wie­derholt an der Wiener Staatsoper, an der Brüsseler Oper, am Zürcher Opernhaus und an der Deutschen Staatsoper Berlin, wo er u.a. als Gremin/Eugen Onegin, Basilio /Il barbiere di Siviglia, Alfonso/Così fan tutte oder Daland/Der fliegende Holländer und Hans Sachs/Die Meistersinger von Nürnberg zu erleben war. Als Sachs stand Robert Holl zwi­schen 1996 und 2002 auch bei den Bayreuther Fest­spielen auf der Bühne. Zuletzt konnte er in dieser Partie in einer Neuproduktion an der Kölner Oper reüssieren. Zu den weiteren Partien seines umfangreichen Repertoires gehören Gurnemanz/Parsifal, den er ebenfalls bei den Bayreuther Festspielen sang, und Pimen/Boris Godunow. Seit vielen Jahren ist der Bassbariton zudem als äußerst erfolgreicher Konzert- und Liedsänger tätig und tritt mit den renommiertesten Dirigenten und Orchestern in Europa, Amerika und Japan auf. Lieder­abende führen den Künstler regelmäßig in die Mu­sikzentren Europas, nach Israel, in die USA, nach Russland und Japan. Daneben gibt er Meisterkurse in Holland, Österreich, Großbritannien und Kanada und ist Künstlerischer Leiter von Schubertiaden in Holland und Österreich. 1990 wurde Robert Holl mit dem österreichischen Kammersängertitel ausgezeichnet, 1997 wurde er Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und Ehrenmit­glied des Festivals „Carinthischer Sommer“. Seit 1998 ist er ordentlicher Professor für Lied und Ora­torium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

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Jury III

17. August 2010

Das erste männliche Jurymitglied, das wir vorstellen möchten, ist der Bassbariton Robert Holl. Er wurde in Rotterdam geboren und absol­vierte hier auch seine Studien bei Jan Veth und David Hollestelle. 1971 gewann er den 1. Preis beim „Internationalen Gesangwettbewerb in s’-Hertogen­bosch“, 1972 den 1. Preis beim ARD-Wettbewerb in München, wo er auch bei Hans Hotter studierte. Von 1973 bis 1975 war der Bassbariton Mitglied der Bayerischen Staatsoper München, danach war er zu­nächst vorwiegend als Konzertsänger tätig. Ab den späten 1980er-Jahren war Robert Holl wieder ver­mehrt auf der Opernbühne zu erleben. Er gastierte wie­derholt an der Wiener Staatsoper, an der Brüsseler Oper, am Zürcher Opernhaus und an der Deutschen Staatsoper Berlin, wo er u.a. als Gremin/Eugen Onegin, Basilio /Il barbiere di Siviglia, Alfonso/Così fan tutte oder Daland/Der fliegende Holländer und Hans Sachs/Die Meistersinger von Nürnberg zu erleben war. Als Sachs stand Robert Holl zwi­schen 1996 und 2002 auch bei den Bayreuther Fest­spielen auf der Bühne. Zuletzt konnte er in dieser Partie in einer Neuproduktion an der Kölner Oper reüssieren. Zu den weiteren Partien seines umfangreichen Repertoires gehören Gurnemanz/Parsifal, den er ebenfalls bei den Bayreuther Festspielen sang, und Pimen/Boris Godunow. Seit vielen Jahren ist der Bassbariton zudem als äußerst erfolgreicher Konzert- und Liedsänger tätig und tritt mit den renommiertesten Dirigenten und Orchestern in Europa, Amerika und Japan auf. Lieder­abende führen den Künstler regelmäßig in die Mu­sikzentren Europas, nach Israel, in die USA, nach Russland und Japan. Daneben gibt er Meisterkurse in Holland, Österreich, Großbritannien und Kanada und ist Künstlerischer Leiter von Schubertiaden in Holland und Österreich. 1990 wurde Robert Holl mit dem österreichischen Kammersängertitel ausgezeichnet, 1997 wurde er Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und Ehrenmit­glied des Festivals „Carinthischer Sommer“. Seit 1998 ist er ordentlicher Professor für Lied und Ora­torium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

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Jury II

13. August 2010

Die zweite weibliche Jurorin in der Runde ist die in Burghausen/Bayern geborene Sopranistin Birgid Steinberger. Sie begann ihre Gesangsausbildung im Alter von 16 Jahren bei Kammersängerin Wilma Lipp in Salzburg. Sie setzte sie ihre Studien bei Charlotte Lehmann in Hannover und bei Kurt Widmer in Basel fort. 1990 war sie Preisträgerin des Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs in Stuttgart. Einen ersten großen Erfolg auf der Opernbühne feierte sie 1992 als Rosalinde der Fledermaus-Inszenierung von Herbert Wernicke am Theater in Basel. Seit 1993 gehört Birgid Steinberger dem Ensemble der Wiener Staats- und Volksoper an. Zu ihrem umfangreichen Rollenrepertoire zählen Mozart-Partien wie Susanna/Figaros Hochzeit, Pamina/Die Zauberflöte oder Zerlina/Don Giovanni, Gretel/Hänsel und Gretel, Adina/L’elisir d’amore, Mi/Land des Lächelns und Marie/Zar und Zimmermann. 1995 debütierte sie als Papagena in der Zauberflöte an der Wiener Staatsoper, wo sie seither in verschiedenen Rollen, u.a. als Ännchen im Freischütz zu hören war. Darüber hinaus gastierte sie als Marzelline/Fidelio bei den Bregenzer Festspielen, als Marie/Zar und Zimmermann und als Ännchen/Freischütz an der Berliner Staatsoper und als Anna/Die lustigen Weiber von Windsor an der Deutschen Oper Berlin. Neben ihren Opernengagements ist Birgid Steinberger auch eine gefragte Lied- und Konzertsängerin. Mit Liederabenden gastierte sie u.a. bei der Styriarte in Graz, in Stuttgart sowie in New York und beim Festival Lockenhaus. Mit dem Pianisten Julius Drake gestaltete sie 2008 für die Internationale Hugo-Wolf-Akademie eine Liedmatinee als Hommage an Dietrich Fischer-Dieskau und gastierte mit Liederabenden u.a. in Lugo/ Spanien sowie in der Wigmore-Hall in London. Seit 2001 hat Birgid Steinberger eine Professur für Lied und Oratorium an der Konservatorium Wien Privatuniversität inne, ab Herbst 2010 ist sie Universitätsprofessorin für Gesang am Institut für Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Im Dezember 2009 wurde ihr der Titel Österreichische Kammersängerin verliehen.

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Jury I

12. August 2010

Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, wer im September unsere Teilnehmer bewerten und entscheiden wird, wer letztendlich einen der vier hochdotierten Preise gewinnt, möchten wir Ihnen in den nächsten Tagen unsere Jurymitglieder vorstellen. Wir fangen an mit der Vorsitzenden der Wettbewerbs-Jury 2010 – Kammersängerin Prof. Dr. h.c. Brigitte Fassbaender. Sie stammt aus Berlin und studierte Gesang bei ihrem Vater, Kammersänger Willy Domgraf Fassbaender. 1961 wurde sie als Ensemblemitglied an die Bayerische Staatsoper engagiert, wo sie sich in den folgenden Jahren alle bedeutenden Partien ihres Faches ersang. Zu ihren Paraderollen gehören Oktavian/Rosenkavalier, Dorabella/Così fan tutte, Carmen, Eboli/Don Carlo, Amneris/Aida, Charlotte/Werther, Fricka/Rheingold, Geschwitz/Lulu, Quickly/Falstaff, Klytemnästra/Elektra und viele mehr. In diesen Partien gastierte Brigitte Fassbaender an allen führenden Opernhäusern der Welt, so u.a. an der Metropolitan Opera, New York, der San Francisco Opera, der Mailänder Scala, an Covent Garden, London, an den Staatsopern in Wien und Hamburg sowie bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen. Hier arbeitete die Sängerin mit den großen Dirigenten und Regisseuren unserer Zeit. Im Laufe der Jahre nahmen Konzerte und Liederabende einen zunehmend großen Raum in ihrem musikalischen Schaffen ein. Im Jahr 1995 beendete Brigitte Fassbaender, die auf über 250 Schallplatteneinspielungen zu hören ist, ihre Gesangskarriere, um sich ganz der Regie zu widmen. Seitdem stellte sie sich mit über 40 Inszenierungen im In- und Ausland vor. Außerdem ist sie eine gefragte Gesangspädagogin und unterrichtet in Meisterkursen im In- und Ausland. Von 1995–1997 war sie für zwei Interimsjahre Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. Seitdem ist sie als freie Regisseurin tätig und übernahm mit der Spielzeit 1999/2000 die Intendanz des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, das sie bis heute erfolgreich leitet. Darüber hinaus ist sie seit 2002 Künstlerische Leiterin des Eppaner Liedsommers und seit 2005 Vorsitzende der Richard-Strauss-Gesellschaft e.V. 2009 übernahm sie zudem die künstlerische Leitung des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen.

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Who is who bei der Vorjury

21. Juli 2010

Am vergangenen Wochenende hat die Vorjury entschieden, welche Bewerberinnen und Bewerber es in die erste Runde schaffen werden! Doch, wer ist die Vorjury? Dieses Geheimnis wollen wir heute lüften.

Die Sänger Rudolf Piernay und Cornelius Hauptmann werden sich am Wochenende gemeinsam mit dem Pianisten und Liedbegleiter Marcelo Amaral in Stuttgart treffen und mit dem eingesendeten Material beschäftigen. Aus den eingesendeten Bewerbungen werden sie wie in den Teilnahmebedingungen dargelegt maximal 28 Duos auswählen, die im September 2010 in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart zur ersten Runde antreten dürfen.

Rudolf Piernay studierte Gesang, Klavier und Dirigieren in Berlin und London. Seine Gesanglehrer waren u.a. Prof. Harry Gottschalk, Joy Mammen, Walther Gruner und Cornelius L. Reid (New York). Heute ist Rudolf Piernay selbst ein gefragter Lehrer, dessen Schüler und Studenten bei zahlreichen internationalen Wettbewerben (z.B. ARD, Cardiff Singer of the World, s’Hertogenbosch, Reine Elisabeth) Preise gewannen und an großen internationalen Bühnen wie der Metropolitan Opera, New York, der Staatsoper Wien, der Scala Milano, dem Royal Opera House Covent Garden London sowie bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen engagiert wurden. So zum Beispiel Bryn Terfel, Michael Volle und Melanie Diener, um nur einige zu nennen.
Seine Hochschul-Lehrtätigkeit begann er bereits 1974 an der Guildhall School of Musik and Drama, London, wo er neben seiner Gesangsklasse auch Stimmpädagogik und Liedinterpretation unterrichtet hat. Seit 1991 ist er Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik, Mannheim. Regelmäßige Meisterkurse haben ihn seit 1979 bis nach Ägypten, den USA, Asien, Neuseeland und Australien geführt. Er hat an den Opernstudios der Metropolitan Opera New York, der Chicago Lyric Opera und der Houston Grand Opera sowie am Conservatoire National, Paris, mehrfach Kurse gegeben und war Gastprofessor an der Juilliard School in New York. Darüber hinaus war Professor Piernay Jurymitglied bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben und hat sowohl in deutschen als auch in englischen und amerikanischen Fachzeitschriften Artikel veröffentlicht.

Cornelius Hauptmann wurde in Stuttgart geboren und studierte an der Musikhochschule seiner Heimatstadt. Dort legte er 1982 seine Bühnenreifeprüfung ab und erwarb – als Schüler von Prof. Jakob Stämpfli – an der Musikhochschule Bern das Solistendiplom. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei internationalen Gesangswettbewerben und war Stipendiat der Herbert von Karajan-Stiftung. Cornelius Hauptmann debütierte 1982 am Staatstheater Stuttgart und war bis 1989 Mitglied der Opernhäuser in Heidelberg und Karlsruhe. Als freiberuflicher Konzert- und Opernsänger gastierte er – vornehmlich mit Mozartpartien – in ganz Europa unter Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Zubin Mehta, Hartmut Haenchen, Kent Nagano u.a. Vor allem im Konzertbereich machte sich Cornelius Hauptmann einen Namen unter Dirigenten wie Frieder Bernius, Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Helmut Rilling, Nikolaus Harnoncourt und Kurt Masur. Seine besondere Liebe gilt dem deutschen Lied: Nach Aufnahmen mit Liedern von Loewe, Schubert, Silcher, Mozart und Hoffmeister sind weitere Projekte in Vorbereitung; regelmäßige Liederabende im In- und Ausland sowie das Unterrichten in Meisterkursen und die Betreuung von Privatschülern den Terminkalender von Cornelius Hauptmann. Das im Jahr 2009 erfolgreich gestartete Wiegenlieder-Projekt, eine gemeinschaftliche Aktion für das Singen mit Kindern, an dem über 100 Künstlern beteiligt waren, wurde von Cornelius Hauptmann initiiert.

Marcelo Amaral studierte zunächst in seinem Heimatland Brasilien, bevor er seine Ausbildung an der Indiana University in South Bend sowie am renommierten Cleveland Institute of Music in den USA fortsetzte. Zu seinen Lehren gehören Daisy de Luca, Alexander Korsantia, Anne Epperson und Olga Radosavljevich. Im Jahr 2003 verließ er die Vereinigten Staaten, um an der Hochschule für Musik und Theater München in der Liedklasse von Prof. Helmut Deutsch seine Studien zu vervollkommnen. 2005 war er als musikalischer Leiter und Pianist an der Seite von Olaf Bär in Hans Neuenfels’ vielbeachteten Uraufführung Schumann, Schubert und der Schnee im Rahmen der RuhrTriennale sowie an der Komischen Oper Berlin zu erleben. Marcelo Amaral ist Preisträger des »William-Kurzban-Award for Excellence«. Darüber hinaus wurde er mit dem Begleiter-Preis beim »La Voce BR Musikzauber Liedwettbewerb« 2007 sowie dem Pianistenpreis beim Internationalen Robert-Schumann Liedwettbewerb 2008 in Zwickau ausgezeichnet. Seit 2008 ist Marcelo Amaral darüber hinaus als Dozent an der Musikhochschule in Nürnberg tätig. Er konzertiert als Kammermusiker und Liedbegleiter in Europa sowie in Nord- und Südamerika.